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An Architektur 11-13
Theorie und Praxis der Kartografie

insg. 44 Seiten, Abbildungen s/w
 

An Architektur 11
Material zu: Brian Harley, Das Dekonstruieren der Karte

 „Brian Harleys entscheidender Beitrag zur kartografischen Wissenschaft bestand darin aufzuzeigen, dass Karten mehr sind als geschickt konstruierte Artefakte mit geografischen Konturen. Im Rückgriff auf Ansätze der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft machte er uns die versteckten Botschaften dieser gesellschaftlichen Dokumente bewusst: ein "beredtes Schweigen“, Zeichen und Symbole mit unterschwelligen Aussagen, die meistens uneingestanden von ihren Autoren kulturelle Werte wiedergeben. Karten sind, wie Harley betonte, mehr als passive Spiegel von Landschaft und Gesellschaft, sie sind mächtige Agenten der Herrschaft und Mittel der Propaganda.“ (Aus dem Nachruf von Paul Laxton, in: The Independent, 27.12.1991)

 

Brian Harleys Text erstmals ins Deutsche übersetzt, mit einem Text von Dennis Cosgrove

 

An Architektur 12
Geografie des Ausreisezentrums Fürth
 „Sie haben zum (Datum) Ihren Wohnsitz in folgender Gemeinschaftsunterkunft zu nehmen. Sie sind nicht im Besitz von Passpapieren und daher kann der zu ihrer Aufnahme verpflichtete Staat nicht festgestellt werden. (...) Die nunmehr in der o.g. Einrichtung durchgeführten Maßnahmen zur Passersatzbeschaffung dulden keinen Aufschub, da Sie kein Recht mehr haben, sich in Deutschland aufzuhalten und Sie darüber hinaus Ihren Lebensunterhalt aus öffentlichen Mitteln bestreiten und dadurch über Ihren unrechtmäßigen Aufenthalt hinaus eine besondere Belastung für das Land darstellen. Es besteht daher ein öffentliches Interesse, unverzügliche Maßnahmen zur Beendigung Ihres Aufenthaltes durchzuführen.“ (Behördliches Standardschreiben der Ausländerbehörde zur Einweisung in ein Ausreisezentrum)

 

Mit thematischen Karten und Diagrammen, in Zusammenarbeit mit a42.org / StudentInnen des Masterstudiengangs Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
a42.org und Res Publica


An Architektur 13
Rekacewicz: Karten zur Globalisierung

 „Sobald man geografische, ökonomische oder demografische Daten kartiert, ist man politisch, weil man notwendigerweise eine Auswahl treffen muss. Auf einem A4-Format können riesige Territorien repräsentiert werden. Dafür muss man Informationen synthetisieren, weglassen, umgruppieren und vereinfachen. Und natürlich hat man immer eine Meinung: Wenn wir davon ausgehen, dass wir ein Teil der Anti-Kapitalismus- und Anti-Globalisierungsbewegung sind, dann ist es unsere Absicht, zum Beispiel soziale Ungerechtigkeit und den ungleichen Zugang zu Ressourcen hervorzuheben.“

 

Mit Entwurfsskizzen von und Interview mit Philippe Rekacewicz